Sportangebote für Mädchen mit Migrationshintergrund (SPD-Fraktion)

Bei der Podiumsdiskussion zum Auftakt der Interkulturellen Wochen „Fit für Integration?“ am 05.09.2007 ist deutlich geworden, dass Sportangebote für Jungen mit Migrationshintergrund, insbesondere in den Bereichen Fußball und Kampfsportarten, in der Regel ausreichend vorhanden sind. Besonderer Handlungsbedarf wird jedoch bei Angeboten für Mädchen insbesondere aus dem muslimischen Kulturkreis gesehen, über die ein wesentlicher Beitrag zur Integration gerade auch für die nächste Generation geleistet werden könnte. Die Aktivitäten und Kenntnisse des Fachbereichs Sportwissenschaften der Universität Osnabrück sollten dabei aufgenommen und einbezogen werden.

Wir fragen die Verwaltung:

1. Gibt es derzeit von Seiten der Osnabrücker Sportvereine Angebote für Mädchen mit Migrationshintergrund insbesondere aus dem muslimischen Kulturkreis und wie sehen ggfs. die Erfahrungen damit aus?

2. Wie schätzt die Verwaltung den Bedarf nach derartigen Angeboten ein?

3. Hat es bisher entsprechende Gespräche (z.B. mit Migranten-Vereinen, aber auch mit dem Stadtsportbund, mit Sportvereinen sowie der Universität) zu dieser Frage gegeben bzw. sind diese geplant?

Herr Erster Stadtrat Leyendecker beantwortet die Anfrage in Vertretung für Herrn Stadtrat Sliwka wie folgt:

Zu 1.:
Gezielte Angebote für Mädchen mit Migrationshintergrund insbesondere aus dem muslimischen Kulturkreis gibt es nach Kenntnis der Verwaltung und des Stadtsportbundes an Osnabrücker Sportvereinen derzeit nicht. Der Stadtsportbund plant, allerdings die Thematik aufzuarbeiten und ein Initiativprojekt für die Vereine zu starten.

Zu 2.:
In Absprache mit dem Stadtsportbund soll in Kürze eine Bedarfsabfrage bei den Vereinen erfolgen.

Zu 3.:
Gezielte Gespräche hat es bislang zu dieser Frage nicht gegeben. Wie zuvor ausgeführt, befinden sie sich in Vorbereitung.

Beratungsverlauf:

Auf Nachfrage von Frau Thiel bestätigt Herr Erster Stadtrat Leyendecker, dass die Osnabrücker Sportvereine offen für Angehörige aller Nationalitäten sind. Für ihn sei vorstellbar, dass es bei Sportangeboten für Mädchen mit moslemischem Hintergrund eine gewisse Scheu gebe, Sport in einer gemischten Gruppe zu treiben. Für diesen Personenkreis kämen aus seiner Sicht geschlossene Angebote in Betracht.

Frau Graschtat weist darauf hin, dass im Verlauf der in der Frage angeführten Podiumsdiskussion von allen anwesenden Fachleuten die integrative Wirkung von sportlichen Angeboten für ausländische Jugendliche in ihrer Bedeutung hervorgehoben wurde; bedauert wurde jedoch allgemein, dass Mädchen entsprechende Angebote nicht in dem ausreichenden Umfang in Anspruch nehmen.

Herr Oberbürgermeister Pistorius bestätigt, dass von den anwesenden Fachleuten überregional auf diesem Feld Handlungsbedarf festgestellt wurde.

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