Wollen bürgerfreundliche Abfallentsorgung – Neue Müllsammlung: SPD-Fraktion will nach Probelauf breite Diskussion

„Zu dem aktuellen Verwaltungsvorschlag, in Eversburg einen Probelauf zur Einführung der neuen Wertstofftonne für Kunststoff und Metall zu starten, gibt es noch offene Fragen, die in der nächsten Sitzung des Betriebsausschusses hinterfragt werden müssen. Wir wollen eine bürgerfreundliche Abfallentsorgung“, erklärten für die SPD-Fraktion der abfallpolitische Sprecher Ulf Jürgens und die Eversburger Ratsfrau Alice Graschtat.
Die SPD habe jedenfalls noch zahlreiche Zweifel und sachlichen Klärungsbedarf, bevor man einen Probelauf ernsthaft ins Auge fassen kann. Jürgens: „Wir müssen die Menschen durch eine gute Information begleiten und mitnehmen, damit sie sich dem Versuch anschließen. Einfach eine Tonne mit der Aufforderung hinzustellen, wer diese nicht wolle, könne sich ja melden, ist keine glückliche Lösung.“
Auch der vorgeschlagene, nur noch vierwöchige Abfuhr-Rhythmus für die Probephase wirft aus Sicht der SPD-Fraktion insbesondere für die Restmülltonne Probleme auf. „Neben der Geruchsbelastung stellt sich hier insbesondere die Kapazitätsfrage, da bezweifelt werden muss, dass sich der Umfang des Restmülls soweit reduzieren lässt, um bei gleicher Tonnengröße für 4 Wochen auszureichen“, so Frau Graschtat. Größere Tonnen mit einer finanziellen Mehrbelastung für die Bürgerinnen und Bürger dürften auf keinen Fall das Ergebnis sein.
Auch die Frage, ob und wie Leute aufgrund der Bestimmungen des neues Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz überzeugt werden können, noch weiter zu trennen und zu sortieren, müsse in Ratsgremien, in Bürgerforen, in Runden Tischen bis hin zu Nachbarschaftsinitiativen nach dem Probelauf intensiv erörtert werden. „Leider klappt bei vielen Leuten die Trennung auf Biotonne, gelbe Säcke, blaue und graue Tonnen schon heute nicht“, weiß Ulf Jürgens zu berichten. „Auch da müssen wir seitens des Osnabrücker Servicebetriebes noch viel an Informationsarbeit leisten. Vielleicht ist die neue Tonne ja auch eine Chance, das Bewusstsein der Mülltrennung bei den Bürgern neu zu schärfen“, so der Vorsitzende des Werksausschusses.
„Bei der Erfüllung gesetzlicher Vorgaben müssen wir die Menschen mitnehmen. Nicht wirklich durchdachte Ausführungsvorschläge bewirken da oft das Gegenteil und überfordern die Leute“, ist sich Alice Graschtat sicher. „Der aktuelle Verwaltungsvorschlag, in Eversburg einen Probelauf zur Einführung der neuen Wertstofftonne für Kunststoff und Metall zu starten, hat noch zu viele Unstimmigkeiten. Darum gehört zuerst jede Form von Wirklichkeitsferne in die Tonne“, erklärten die Ratsmitglieder. Vor bindenden Entscheidungen verlange das Thema vielmehr eine Klärung noch offener Fragen.

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