Arzneimittelrückstände im Abwasser des Klinikums

Sachverhalt:

Jedes Jahr werden ca. 38.000 Tonnen Arzneimittel bundesweit verschrieben, ein großer Teil davon in Krankhäusern und Kliniken, wie das Klinikum Osnabrück. Analysetechniken zeigen, dass immer mehr Stoffe menschlichen Ursprungs in unserem Wasser nachzuweisen sind, bei denen negative Auswirkungen auf Menschen und unsere Umwelt zumindest nicht ausgeschlossen werden können.

Wir fragen die Verwaltung:
Werden die Abwässer des Klinikums Osnabrück direkt geklärt, um Arzneimittelrückstände direkt vor Ort, an der Quelle, zu reinigen und ggf. zu entsorgen?
Sollte dies nicht der Fall sein, wird die Verwaltung gebeten darzustellen, wie die Klärung des Klinikum-Abwassers in der Praxis erfolgt.
Wie wird die Wasserqualität in Osnabrück vor dem beschriebenen Hintergrund von der Verwaltung beurteilt?

gez. Frank Henning

Die Verwaltung beantwortet die Anfrage wie folgt:

Zu Frage 1.:
Die Abwassereinleitung des Klinikums Osnabrück in das öffentliche Kanalnetz besitzt, neben den allgemeinen Standards (Bspw.: Fettabscheider), keine besonderen Auflagen.

Zu Frage 2.:
Das Klinikum leitet das Abwasser als Indirekteinleiter in das öffentliche Schmutzwassernetz der Stadtwerke Osnabrück AG ein. Das Abwasser wird der Abwasserbehandlungsanlage Eversburg zugeführt, dort in drei Verfahrensstufen gereinigt und anschließend in den Vorfluter Hase eingeleitet. Die Ablaufwerte der Kläranlage Eversburg bewegen sich im Rahmen der Einleitgenehmigung. Die Einhaltung der Ablaufwerte wird überwacht.

Zu Frage 3.:
Die Qualität des Wassers von Oberflächengewässern ist sehr unterschiedlich und von vielen Faktoren abhängig. Die untere Wasserbehörde verfolgt aktuell ein eigenes Untersuchungsprogramm auf Arzneimittelrückstände im Grundwasser der Stadt Osnabrück. Der Rat der Stadt Osnabrück wird über das Ergebnis zeitnah informiert werden.
Die Trinkwasserqualität aus dem Verteilnetz der Stadtwerke Osnabrück AG entspricht den Vorgaben der aktuellen Trinkwasserverordnung. Dahinter steht ein hoher technischer Aufwand (Förderung, Aufbereitung, Transport Speicherung und Verteilung). Für Arzneimittel und deren Abbauprodukte gibt es bislang noch keine Grenzwerte für die Wasserversorgung und die Entwässerung.

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