Gleichbehandlung aller Osnabrücker Schulen – Sanierungsstau an der Gesamtschule Schinkel beseitigen – SPD-Fraktion

Beschluss:

Der Rat möge beschließen:

Die Verwaltung wird um Überprüfung der folgenden Sanierungsmängel an der Gesamtschule Schinkel gebeten und eine entsprechende Kosten- und Maßnahmenfinanzierungsübersicht dem Schulausschuss vorzulegen. Unter Bezugnahme auf den Ratsbeschluss vom 28.05.2019 (VO/2019/3957-01) soll die folgende Mängelliste der Gesamtschule Schinkel in eine von der Verwaltung noch zu erstellenden Prioritätenliste für Schulsanierungen aufgenommen werden:

 

Der Rat möge beschließen:

Die Verwaltung wird um Überprüfung der folgenden Sanierungsmängel an der Gesamtschule Schinkel gebeten und eine entsprechende Kosten- und Maßnahmenfinanzierungsübersicht dem Schulausschuss vorzulegen:

 

  1. Barrierefreiheit:

Inklusiv zu beschulende Kinder und Jugendliche, die körperliche

Beeinträchtigungen haben und auf Gehhilfen bzw. einen Rollstuhl angewiesen

sind, können nur sehr eingeschränkt über weite Umwege die notwendigen Räume und Fachräume der Schule erreichen. Ein Zugang zum Oberstufentrakt ist für Rollstuhlfahrer überhaupt nicht möglich. Hier liegt eine nicht hinnehmbare

Benachteiligung von Schülerinnen und Schülern mit Behinderungen vor. Dringend

notwendig ist daher die Ausstattung mit einem Fahrstuhl, der sämtliche Ebenen

abdeckt und körperlich eingeschränkten Personen den ungehinderten Zugang zur

gesamten Schule ermöglicht.

 

  1. Brandschutzmaßnahmen, wie z.B. Rauchschutztüren und Fluchtwege.

Eine Begehung der Schule unter Brandschutzgesichtspunkten hat bereits

stattgefunden. Der notwendige Bauaufwand ist dem Immobilien- und

Gebäudemanagement der Stadt Osnabrück bekannt.

 

  1. Renovierung der Klassenräume und Ausstattung mit Schallschutzdecken.

Alle Klassenraum-Trakte in der Eingangsstufe und im Hauptgebäude bedürfen

einer dringenden Renovierung.

  • Austausch der vorhandenen Holzdecken gegen moderne Schallschutzdecken

mit entsprechender Beleuchtung

  • Ausstattung aller Klassen-Räume mit zeitgemäßer Medientechnik.
  • Neuanstrich aller Wände in den Klassenräumen und den Fluren.
  • Sanierung der Fenster und Fensterbänke. Z.T. lassen sich die Fenster nicht

mehr öffnen

 

  1. Lüftungsanlage in den Kunsträumen im Keller.

Die Fachräume sind sehr schlecht belüftet und durch ihre Lage im

Halbkellergeschoß feucht. Hier ist dringend der Einbau einer geeigneten

Lüftungstechnik erforderlich. Eine Begehung mit dem Immobilien- und

Gebäudemanagement hat auch hier bereits stattgefunden.

 

  1. Einbau eines zweiten funktionsgerechten Naturwissenschafts-Fachraumes in der

Eingangsstufe mit moderner Technik.

Im Gebäude der Eingangsstufe ist seit Jahren die Renovierung und

Neuausstattung des zweiten naturwissenschaftlichen Fachraumes vakant. Eine

detaillierte Planung liegt bereits vor, die notwendigen baulichen Maßnahmen

wurden jedoch mehrfach verschoben. Bei insgesamt 14 Schulklassen, die in dem

Gebäude unterrichtet werden, ist ein zweiter NW-Raum für einen angemessenen

naturwissenschaftlichen Fachunterricht unerlässlich.

 

  1. Bedachung über dem NW-Trakt / Renovierung der Sammlungsräume.

Seit vielen Jahren ist das Flachdach des naturwissenschaftlichen Traktes im

Hauptgebäude undicht, so dass es laufend zu Wassereinbrüchen im Sammlungs- und Vorbereitungsraum, sowie auf den Fluren vor den Fachräumen kam.

Inzwischen ist zwar mit der Sanierung der Dachfläche begonnen worden, die

jahrelange Einwirkung der Feuchtigkeit hat jedoch insbesondere in den

darunterliegenden Sammlungsräumen erhebliche Schäden an der Decke und an

dem Mobiliar angerichtet, die behoben werden müssen.

 

  1. Schaffung neuer Differenzierungsräume und eines Mehrzweckraumes/Konferenzraumes

Die vorhandenen Räume im Hauptgebäude reichen inzwischen nicht mehr aus, um den Anforderungen einer Ganztagsschule mit einem hohen Grad an differenzierten Lernformen gerecht zu werden. Die Anzahl der Differenzierungsräume reicht für einen zeitgemäßen Unterricht nicht aus.

Es fehlt zudem ein Mehrzweck-/Konferenzraum, der ausreichend Platz für ca. 200

Personen für Jahrgangs-Versammlungen, Konferenzen, Dienstbesprechungen,

Vorträgen etc. bietet. Die Mensa kann hier aufgrund der Essensausgabe nur sehr

eingeschränkt genutzt werden.

Durch Aufstockung eines Gebäudeteiles könnte hier eventuell in Verbindung mit

den o.g. Punkten 1. Barrierefreiheit und 2. Brandschutz eine Lösung gefunden

werden.

 

  1. Schallschutzmaßnahmen in der Sporthalle.

Ein vorliegendes Gutachten zur schalltechnischen Untersuchung der Sporthalle aus dem Jahr 2016 zeigt, dass der Lärmpegel in der Sporthalle erheblich oberhalb der Anforderungen liegt und somit die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler, sowie der Lehrkräfte belastet. Maßnahmen zur Reduzierung des Lärmpegels sind im Gutachten benannt.

 

  1. Außengelände

Die Sanierung des Außengeländes, insbesondere an der Eingangsstufe, war bereits für das Jahr 2017 vorgesehen, wurde jedoch verschoben. Die Pflasterung weist erhebliche Unebenheiten und Stolperfallen auf. Die detaillierten Pläne dazu liegen vor und wurden bereits mit der Schulleitung besprochen. Eine zeitnahe Umsetzung ist notwendig.

 

  1. Sanierung des Lehrerzimmers

Das Lehrerzimmer ist völlig überaltert und für die mehr als 160 Lehrkräfte nicht ausreichend und nicht funktional ausgestattet.

Die Lehrer-Toiletten am Lehrerzimmer und im Verwaltungstrakt müssen dringend renoviert werden.

 

Sachverhalt

 

An der Gesamtschule Schinkel werden zurzeit 1650 Schülerinnen und Schüler von Jahrgang 5 bis 13 unterrichtet. Damit ist diese Schule die größte allgemeinbildende Schule in Osnabrück, die zu sämtlichen allgemeinen Schulabschlüssen des deutschen Bildungssystems führt. Als Ganztagsschule bieten sie den Schülerinnen und Schülern eine verlässliche tägliche Unterrichts- und Betreuungszeit von 8:15 bis 16:00 Uhr. Die Anwahl der Schule durch die Eltern ist außerordentlich gut.

 

Der Gebäudebestand ist in Teilen fast 50 Jahre alt, wird zwar laufend in Stand gehalten und in Teilen auch renoviert, weist aber dennoch zahlreiche Mängel auf, die dringlich behoben werden müssen, um einen reibungslosen und zeitgemäßen Unterricht für die Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten. Einen Teil dieser Mängel wurde in einem Schreiben bereits im September 2017 der Stadtverwaltung und allen Stadtratsfraktionen mitgeteilt.

 

Vor dem Hintergrund des Ratsbeschlusses vom 30.04.2019 (VO/2019/3678-01), wo der Rat mehrheitlich den Solitärbau für das Ratsgymnasium beschlossen und unter Berücksichtigung der Ratsanträge der Fraktionen von Linken (VO/2019/3678-02) und FDP (VO/2019/3678-01-01), zusätzlich zu prüfen, Rampen und Fahrstühle einzubauen, die in Summe einen finanziellen Mehrbedarf zwischen 350.000 und 500.000 Euro auslösen werden, gegenüber der von der SPD Fraktion und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen favorisierten Anbauvariante an das Ratsgymnasium, stellt sich nun die Frage, wie der Rat mit dem Sanierungsstau an anderen Osnabrücker Schulen, insbesondere aktuell dem Bedarf der Gesamtschule Schinkel, umgehen will?

 

Die SPD Fraktion ist der Auffassung, dass alle Schulen in Osnabrück gleich zu behandeln sind. Die durch die mehrheitlich getroffene Ratsentscheidung vom 30.04.2019, einen Solitärbau plus Rampen und Fahrstühle am Ratsgymnasium einzubauen, um auch den Altbau barrierefrei zu erschließen, verursachten Mehrkosten von 350.000 bis 500.000 Euro sollten auch der Gesamtschule Schinkel zur Verfügung gestellt werden, um die oben dargestellten Mängel und den eklatanten Sanierungsstau an der Gesamtschule Schinkel zu beseitigen.

 

Redner der CDU Fraktion hatten in der Ratssitzung am 30.04.2019 mehrfach öffentlich erklärt, dass selbstverständlich alle Schulen gleichbehandelt werden müssen und anderen Schulen ebenfalls Sanierungsmittel zur Verfügung gestellt werden.

Vor dem Hintergrund dieser Äußerungen müssen den Reden nun auch Taten folgen, die oben geschilderten Mängel sind umgehend zu beseitigen.

 

 

gez. Frank Henning

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