Beschluss:
Der Rat der Stadt Osnabrück spricht sich für die Schaffung eines Naherholungs- und Naturgebietes im Osten der Stadt aus. Das Projekt soll neben der Errichtung von bezahlbaren Geschosswohnungen durch die kommunale Wohnungsgesellschaft „Wohnen in Osnabrück“ (WiO) zukünftig der Verbesserung des Stadtklimas und gleichzeitig der Stärkung der Artenvielfalt dienen. Als mögliche Fläche wird der stadteigene Hof Entrup (17,7 ha) vorgeschlagen. Es sollen hierfür Finanzierungsmöglichkeiten dargestellt werden.
Der Rat beauftragt die Verwaltung, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben, in der folgende Fragen geklärt werden sollen:
- Wie groß und wie tief sollte ein neuer See im Osten Osnabrücks sein, um seine Naherholungs- und stadtklimatische Funktion erfüllen zu können? Sollte es mit Rücksicht auf das Gefälle und den vorhandenen Baumbestand im Bereich des Hof Entrup mehrere Seen geben?
- Welche standortangepasste Pflanzengesellschaft eignet sich, um sowohl der Naherholung, als auch der Verbesserung des Stadtklimas zu dienen?
- Wie kann es zu einer deutlichen ökologischen Aufwertung des gesamten Areals im Sinne der Stärkung der Artenvielfalt kommen? Wie sollte der Röthebach möglichst naturnah gestaltet werden? Bietet sich ein Standort für Umweltbildung und Landschaftspflege an, ggfs. in Kooperation mit dem NABU?
- Können ggfs. weitere Flächen in der Nachbarschaft erworben werden, um die Ziele des Projektes noch stärker zu erreichen?
- Mit welchen Kosten ist zu rechnen und kann zur Finanzierung des Projektes der Abbau von immer knapper werdendem Sand o.ä. dienen?
- Welche Einrichtungen wie Café, Kinderspielplatz, Minigolfanlage, Hundefreilauffläche etc. sollten vorgesehen werden?
- Bestünde von der Fläche her die Möglichkeit, auch eine Kleingartenanlage dort anzusiedeln?
- Wie kann eine Straßenrandbebauung so gestaltet werden, dass der Transport von Frischluft Richtung Innenstadt nicht beeinträchtigt wird? Welchen Beitrag könnte eine Straßenrandbebauung zur Finanzierung des Projektes leisten?
- Wo könnte ein Neubau der Montessorischule angesiedelt werden? Wie könnte die Architektur der Schulneubauten so gestaltet werden, dass sie den Transport von Frischluft Richtung Innenstadt nicht beeinträchtigt?
- Wie kann eine optimale Anbindung des neuen Naherholungs- und Naturgebietes an den ÖPNV sowie durch Fuß- und Radwege aussehen? Wo könnten Parkmöglichkeiten und Wohnmobilstellplätze entstehen?
Die Verwaltung wird gebeten zu prüfen, ob staatliche Fördermittel und Zuschüsse von Stiftungen für die Finanzierung der Machbarkeitsstudie eingeworben werden können.
Sachverhalt:
Im Jahr 2000 hat der Osnabrücker Rat auf Initiative der SPD Osnabrück und des SPD Ortsvereins Schinkel unter seinem damaligen Vorsitzenden, Uwe Korte, beschlossen, weitere Standorte für ein wassergebundenes Erholungsgebiet zu erkunden.
Der Standort Schinkel wurde dabei als sehr geeignet identifiziert, um zum einen eine Sandabbaulagerstätte zu errichten, die dann, nach der Ausbeutung, renaturiert und als Badegewässer genutzt werden könnte.
Am 29.09.2004 beschloss der damalige Ausschuss für Umwelt und Feuerwehr die Entwicklung dieses Gebietes nicht weiterzuverfolgen, es sei denn, ein/e private/r Investor/in würde gefunden. Leider ist bis zum heutigen Tage keine Investitionsbereitschaft auszumachen, was sich jedoch durch die veränderten Rahmenbedingungen durchaus ändern kann.
Die SPD hat diese Initiative nie fallen gelassen. Auch im Kommunalwahlprogramm 2021 ist dieser Vorschlag erneut verankert. Wir freuen uns daher ausdrücklich, dass wir bereits jetzt, zusammen mit anderen Ratsfraktionen, Teile unseres Wahlprogrammes erfüllen können.
gez. Susanne Hambürger dos Reis
SPD-Fraktionsvorsitzende
Fragen zu diesem Antrag
Bei Fragen und Anregungen zu diesem Antrag können Sie hier mit uns in Kontakt treten.